Vollnarkose – was erwartet mich?

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Die Mehrzahl der Schönheitsoperationen geht mit einer Vollnarkose einher. Dies hat den Vorteil, dass der Patient keine Wartezeit hinnehmen muss – also die gesamte Dauer des Eingriffes „verschläft“ und sich während der Operation keiner Schmerzen auszusetzen braucht oder gar das Geschehene im OP-Saal miterleben muss. Bereits 1200 v. Christus gab es narkoseähnliche Mittel, welche für Schmerzunempfindlichkeiten beim Menschen sorgte. Die Griechen wussten also schon früh über künstlich herbeigeführte Schlafzustände bescheid: ein Wissen, welches uns heute die Operationen erleichtern. Die Narkose wird auch als Allgemeinanästhesie bezeichnet und ist ein medikamentös herbeigeführter Zustand, der über einen gewissen Zeitraum eine kontrollierte Bewusstlosigkeit bewirkt. Hierbei wird im gesamten Körper eine Lähmung des zentralen Nervensystems erreicht, die es möglich macht die Schmerzempfindlichkeit, die Abwehrreflexe und auch die Muskelspannung zu neutralisieren. Da der Patient in diesem Zustand nicht mehr selbst atmen kann, muss während der gesamten Operation mittels eines Beamtungsgerätes die Atmung künstlich durchgeführt werden.

Im Vorgespräch mit einem Anästhesisten[1] wird der Patient über die Besonderheiten der Narkoseart aufgeklärt. Hier wird auch über alle notwendigen und interessanten Eigenschaften der Narkose hingewiesen – ebenso über Nebenwirkungen und Komplikationen. In einigen Fällen hilft dem Patienten eine audiovisuelle Präsentation zur Veranschaulichung der Narkoseplanung am Computer, damit dieser sich ein besseres Bild über die Vorgehensweise verschaffen kann. Dies unterstützt auf jeden Fall die Erklärung über eine Vollnarkose, ersetzt allerdings nicht das Gespräch mit einem Arzt, da hier gleichzeitig Antworten auf Fragen gegeben werden können und müssen. Nach der Informierung beurteilt der Anästhesist die Narkosefähigkeit sowie das Narkoserisiko und wählt gemeinsam mit dem Patienten die Narkoseart. Hierbei sind durchaus verschiedene Anwendungsmethoden möglich: die Medikamente, die dem Patienten für die Vollnarkose verabreicht werden können entweder intravenös[2] gespritzt oder über eine Maske inhalativ über die Atemwege gelangen. Bei der letzteren Variante gelangt das Narkosegas über die Lunge ins Blut und bewirkt beim Patienten einen ebenso tiefen Schlaf wie die intravenöse Injizierung.

Je nach Dauer der Operation wird dem Patienten kontinuierlich über einen bestimmten Zeitraum eine weitere Dosis des Narkosemedikaments verabreicht. Hierdurch werden die wichtigsten Faktoren für die Operation festgelegt:

  • Erinnerungslosigkeit
  • Schmerzfreiheit
  • Bewusstseinsverlust
  • Dämpfung des vegetativen Nervensystems

Während der Operation ist der Anästhesist permanent im Operationssaal und überprüft die Zustandsänderungen des Patienten, überwacht die Sauerstoffzufuhr und Narkosemittelabgabe und beobachtet die Messergebnisse des Narkosegerätes. Der Patient ist unter Vollnarkose, anders als beim Schlaf, nicht erweckbar. Dennoch ist das Gehirn nicht ganz tatenlos – deshalb ist es wichtig, dass während der Operation die Narkosetiefe ständig kontrolliert wird. Nach der Operation wird der Patient üblicherweise in einen Aufwachraum verlegt, in dem er weiterhin überwacht wird. Auch hier wird überprüft, ob der Patient mit ausreichend Schmerzmitteln versorgt ist. Ist der Kreislauf wieder stabil und der Patient bestenfalls schmerzfrei, ist eine Verlegung auf die normale Krankenstation möglich.

Obwohl die Vollnarkose mehrere hundert Mal am Tag auf der ganzen Welt verabreicht wird, ist sie nicht ganz ungefährlich und mit einer Reihe von Komplikationen verknüpft. Rein statistisch gesehen liegt das Risiko an einer Narkose zu versterben bei 1:200.000, dennoch sollte jeder Patient über weitere Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Allgemein betrachtet gehören Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, Beatmungsprobleme, Schädigung der Zähne durch die Intubation[3], allergische Reaktionen auf das Narkosemittel oder Übelkeit sowie Erbrechen nach der Vollnarkose zu den häufigsten Nebenwirkungen.


[1] Narkosearzt

[2] Intravenös bezeichnet die Art der Medikamtenvergabe, in diesem Fall bedeutet es „in eine Vene“ injiziert

[3] Beatmungsschläuche

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