Schweißdrüsenentfernung – Hilfe bei Schwitzproblemen

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Übermäßiges Schwitzen, welches auf eine Hyperhidrose hinweist, kann zu lästigen Körpergerüchen führen. Nicht selten fühlen sich betroffene Patienten hierdurch körperlich eingeschränkt und meiden immer häufiger den Kontakt mit anderen Menschen, aus Angst, dass diese den Geruch wahrnehmen könnten oder gar abstoßend empfinden. Rund 2,5 % der Deutschen leiden unter solchen Problemen und in Österreich liegt die Zahl der Hyperhidrosefälle bei ungefähr 400.000. Dank der heutigen plastischen Chirurgie und anhand von modernen Techniken kann Betroffenen glücklicherweise geholfen werden.

Schwitzen ist lebenswichtig

In normalen Fällen hat das Schwitzen eine lebenswichtige Funktion für unseren Körper, da diese zur Regulierung der Körpertemperatur dienlich ist. So wird nicht nur die Haut gekühlt, sondern auch das Innere unseres Körpers. Menschen, welche allerdings an Hyperhidrose leiden, schwitzen zu jeder Tageszeit, unabhängig von Temperatur und Jahreszeit, was somit eine unkontrollierbare Schweißproduktion mit sich zieht. Neben den Achselhöhlen sind unter anderem auch die Stirn, der Hals, die Handinnenflächen sowie die Fußsohlen betroffen. Wie kann es nun aber dazu kommen, dass manche Menschen mehr schwitzen als andere?

Ursachen für starkes Schwitzen

Viele Ärzte werden dies auf eine genetische Veranlagung beziehen oder hormonelle Veränderungen als Ursache des Leidens darlegen. Fakt ist allerdings, dass

  • chronische Infekte
  • Kreislaufstörungen
  • Übergewicht
  • psychische Probleme und
  • auch Wechseljahre

für diese Krankheitsbild verantwortlich sein können. Um festzustellen, welche Hautbereiche des Patienten mit Hyperhidrose am Meisten befallen sind, wird ein so genannter Minor-Test durchgeführt.
Hierbei werden auf die betroffenen Hautareale Jodtinkturen geträufelt und anschließend mit einer Weizenstärke kombiniert. Ist eine erhöhte Schweißproduktion vorhanden, wird durch diese zwei Substanzen eine chemische Reaktion ausgelöst, die sich durch eine schwarz-blaue Färbung anzeigt. Anhand dieser Analyse kann nun das weitere Vorgehen und die Behandlung ermittelt werden.

Methoden zur Schweißdrüsenentfernung

Heutzutage sind zahlreiche Methoden gegen Hyperhidrose anwendbar: am Beliebtesten wird jedoch die Schweißdrüsenabsaugung vorgenommen.
Hierfür wird ein kleiner Hautschnitt an der betroffenen Hautstelle vorgenommen und die überschüssigen Schweißdrüsen sowie auch Nervenendigungen zerstört. Diese Variante der Schweißdrüsenentfernung wird in einer Vielzahl der Fälle ambulant vorgenommen und ist recht schmerzarm. In fast 90% aller Eingriffe ist ein positives Resultat zu erwarten.

Weiterhin kann mit Botulinumtoxin – besser bekannt als Botox – eine gute Besserung der Hyperhidrose geschaffen werden. Durch dieses „Nervengift“ wird eine Reizübertragung der Nervenenden erreicht, so dass eine beträchtliche Reduzierung der Schweißabsonderung möglich ist. Nachteil der Behandlung: die Wirkung des Botox hält lediglich vier bis sechs Monate an und sollte danach wiederholt werden.

Ein endoskopischer Eingriff, welcher unter Vollnarkose erfolgt, ist ebenfalls möglich. Hierbei werden die Nervenenden nahe der Brustwirbelsäule mittels Hochfrequenzstromes zerstört und die Schweißdrüsen durchtrennt oder abgeklemmt. Verschiedene Studien haben allerdings ergeben, dass hier eine Rückfallequote zur Hyperhidrose bei 60-90% liegt und die aufwendige Operation nicht ganz risikolos ist, da für die Operation die Bauchhöhle geöffnet werden muss.
Ebenso sind verschiedene Medikamente und nichtoperative Methoden gegen die Hyperhidrose wirksam. Besonders erfolgreich hat sich Anticholinergika[1] herausgestellt, bei der die Schweißdrüsenüberfunktion gezielt vermindert und eine gute Verträglichkeit medizinisch erwiesen wurde.

Eine hexamethylentetraminhaltige Salbe verspricht außerdem gute Erfolge. Die Creme wird ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen, so dass in Verbindung mit dem sauren Schweiß das produzierte Formaldehyd verringert wird und gleichzeitig die lästigen Schweißdrüsen verschlossen hält.

In Apotheken sind mittlerweile auch Roll-Ons oder Cremes auf Glycopyrroniumbromidbasis enthalten. In 0,5 bis 3-prozentiger Konzentration haben sich hier auch ganz akzeptable Ergebnisse gezeigt.

Neben Hypnose, Meditation und Tabletten raten viele Ärzte ihren übergewichtigen Patienten allerdings auch häufig zu einer Ernährungsumstellung. Die Fettleibigkeit kann die Hyperhidrosis unter Umständen verschlimmern.


[1] Medikament zur Hemmung von bestimmten Nervenreizen

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