In einer Schwangerschaft nimmt eine Frau meist sehr viel zu – das ist auch gut so und soll von der Natur so sein. Neben den Fetteinlagerungen bezieht sich das Gewicht unter anderem auf das ungeborene Kind, die Plazenta, Wassereinlagerungen, vermehrte Blutproduktion und auf das Fruchtwasser. Nach der Entbindung ist ein Großteil dieses Gewichtes verloren, meist plagen sich Frauen noch mit Wassereinlagerungen herum, welche allerdings binnen weniger Wochen von selbst verschwinden. Nach ca. 5-8 Monaten sehen dann die jungen Mütter das Endresultat der Schwangerschaft. Ein hängender Bauch gehört oft mit zu den Überbleibseln.
Während einige Frauen auf ihr gutes Bindegewebe rechnen können und nach der Schwangerschaft quasi wie vorher aussehen, kämpft jedoch eine Vielzahl der Frauen mit einer erschlafften Bauchdecke. Nun ist Sport machen und Gewicht verlieren angesagt. Während der Stillzeit macht sich eine frische Mutter keine Gedanken um ihr Gewicht, da sie in dieser Zeit gut essen darf, damit die Milchbildung angeregt wird. Aber wenn das Kind keine Muttermilch mehr bekommen soll, muss auch die Ernährung wieder umgestellt werden. Die Mutter benötigt nach der Stillzeit wieder weniger Kalorien – damit dies nicht in vermehrter Gewichtszunahme ausartet, sollte auch schon in der Schwangerschaft und der Stillzeit auf gesunde und ausgewogene Nahrungsmittel geachtet werden.
Doch was mal angefuttert wurde, oder aufgrund eines schwachen Bindegewebes nun mal vorhanden ist, lässt sich nicht leugnen. Viele Frauen leiden unter einer erschlafften Bauchdecke, trauen sich nicht mehr enge Kleidung zu tragen und verstecken sich hinter kilometerlangen Pullovern. Auch die Kleidergrößen ändern sich, man kann nicht mehr dieselbe Konfektionsgröße tragen wie vor der Geburt, was zur endgültigen Frustration führt. Frauen mit diesen Problemen suchen in diesen Situationen entweder den Hausarzt oder den Gynäkologen auf, um sich Hilfe, Rat und Tipps geben zu lassen. Meist endet dies jedoch mit der kurzen Aussage: „Sie müssen abnehmen!“
Eher geplättet als im Selbstbewusstsein gestärkt wird ein strammes Sportprogramm mit Sit-ups und Walkingeinheiten begonnen, auch die Ernährung wird umgestellt, doch das Problem bleibt weiterhin dasselbe – es handelt sich bei dem überhängenden Lappen im Bauchbereich und nicht um Fettgewebe im klassischen Sinne, sondern um überdehnte Haut, welches durch das Baby im Mutterleibe gespannt wurde. Ist eine Hautpartie dermaßen „ausgeleiert“ worden, kann diese in vielen Fällen nicht wieder zurückproduziert werden. Sicherlich ist die Gewichtsreduktion in vielen Fällen eine Erleichterung, da auch überschüssige Fettpölsterchen verschwinden, das Grundproblem ist bei den meisten Müttern allerdings noch nicht gelöst. Eine Schönheitsoperation wird angestrebt.
Doch dies gebärdet sich schwieriger als gedacht. Diese Operationen dienen aus Sicht der Krankenkassen rein der Ästhetik, und sind somit eigentlich überflüssig. Dieses „Privatvergnügen“ wird allgemein weder von den gesetzlichen noch den privaten Krankenkassen bezahlt, so dass sich eine Frau mit dem Gedanken anfreunden muss, die Operation samt aller dazu gehörigen Kosten und Nachuntersuchungen selbst bezahlen zu müssen. Die Kosten für eine Bauchdeckenstraffung belaufen sich je nach Arzt und Operationsumfang zwischen 3.500-6.000€.
Ein Gespräch mit einem Facharzt gibt über den Zustand mehr Aufschluss. Während der Schwangerschaft kommt es zur Dehnung der Bauchdecke, welche nach der Entbindung locker und weich ist. Zieht sich die Haut nach der Schwangerschaft nicht wieder zurück, resultiert dies aus überschüssigem und nicht straffem Gewebe und wird vom Chirurgen als Hautschürze im Unterbauch bezeichnet. Diese Bauchdecke wird weder durch Sport noch durch Diäten straffer, daher empfehlen viele Ärzte eine Schönheitsoperation. Neben den psychischen Aspekten, die eine Frau mit einer Hautschürze belasten, können auch private Probleme innerhalb der Partnerschaft und Gedanken über nicht mehr vorhandene Schönheitsvorstellungen der Frau schaden.
Falls sich eine Frau nun entscheidet die Bauchdecke mittels einer Bauchdeckenstraffung operativ zu korrigieren, muss überschüssiges Gewebe entfernt werden. Hierbei werden Narbenbildungen nicht zu vermeiden sein, allerdings ist eine wesentliche Besserung des Hautgewebes zu gewährleisten.
Ärzte warnen jedoch vor einer Bauchdeckenstraffung im Zuge eines Kaiserschnittes. Da der Bauch noch sehr überdehnt ist und das Gewebe durch die Schwangerschaft Veränderungen durchmachen musste, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen bei diesem Eingriff kommen. Deshalb sollte mindestens ein halbes Jahr nach der Schwangerschaft auf eine Straffung der Bauchdecke verzichtet und die Rückbildung abgewartet werden.
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