Traumvorstellungen bei plastischen Operationen

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Schön und elegant wie Stars, ewig jung wie Teenager, sexy und attraktiv für jede Altersklasse: so oder so ähnlich könnten die Gedanken eines Patienten sein, der sich durch eine Schönheitsoperation verjüngen lassen möchte – dabei liegt die Schönheit nun wahrlich im Auge des Betrachters. Dass die einen oder anderen Erwartungen bezüglich der plastischen Operationen allerdings nicht durchführbar oder machbar sind, ist scheinbar Nebensache. Eine Schönheits-OP kann in gewissem Maße das Gesicht zwar verjüngen, allerdings ist gegen jede Falte kein Kraut gewachsen – wäre es möglich jede noch so kleine Falte durch Skalpell oder Botox weg zu radieren, würde das Gesicht letztendlich wie eine Maske erscheinen – eine Vorstellung, die sicherlich nicht jedem Menschen anspricht.

Viele Patienten gehen bereits mit Wunschvorstellungen in das Vorgespräch zum Chirurgen. Umso größer ist dann die Enttäuschung, wenn der Facharzt mit weniger viel versprechenden Resultaten einen Einblick in die plastische Chirurgie liefert. Je älter der Patient ist, desto schwieriger können die Wünsche nach „ewiger Jugend“ erfüllt werden. Das Durchschnittsalter der Patienten ist laut der GÄCD [1]mittlerweile von 60 auf 45 Jahren gesunken. In diesem Alter ist es für die Chirurgen zwar leichter, ein frischeres und jugendliches Aussehen zu zaubern, dennoch belassen es viele Patienten nicht nur beim Schneiden und Straffen. Ähnlich einer Sucht werden weitere Operationen in Betracht gezogen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass die Haut trotzdem weiteraltert.

Nackte Frau mit perfektem KörperWeiterhin ist natürlich auch die Wahl des Facharztes maßgeblich, wie das Ergebnis letztendlich aussieht. Da sich in Deutschland beispielsweise jeder Arzt „Schönheitschirurge“ nennen darf, sollten Patienten sich eingehend über ihren zukünftigen Chirurgen informieren und genaueste Prüfungen anstellen.

Ist ein guter Chirurge nun gefunden, müssen allerdings noch wesentlich mehr Kriterien befolgt werden, die mitunter auch vom Arzt durchzuführen sind. Zurzeit ist die Schönheitsoperation noch ein Steckenpferd der Frauen, zumal 90 % der Patienten weiblich ist. Dennoch legen sich auch immer mehr Männer unter das Messer und lassen Gesicht, Oberkörper, Haare, Muskeln und Falten bearbeiten. Allerdings leisten Schönheitschirurgen auch wahre psychologische Arbeit: erfahren sie im Vorgespräch, dass es sich um einen selbstverliebten und unverbesserlichen Patienten handelt, dessen Wünsche kaum zu erfüllen sind, so bleibt dem Arzt meist nichts anderes übrig, als den Patienten aus seiner Traumwelt zu reißen, schließlich ist Narzissmus nicht zu operieren und ein Chirurge kein Wunderheiler.

Für die Patienten sind weiterhin die Ergebnisse nicht nur dahingehend wichtig, dass die Außenwelt mit dem Resultat zufrieden ist, sondern auch darüber hinaus, dass die Erwartungen persönlich übertroffen werden. Dass diese höchst subjektive Ansicht jedoch völlig irrealistisch ist, muss den Patienten wiederum ohne Umschweife dargelegt werden. Auf keinen Fall kann ein guter und erfahrener Chirurge aus einer älteren Dame eine „Barbie-Puppe“ zaubern und aus einem normalen Mann einen „Adonis“ formen. Jede Schönheitsoperation hat ihre Grenzen, welche irgendwann erlangt sind. Wichtig ist vor allem, dass der Patient sich mit einer Operation im Bereich der plastischen Chirurgie auseinandersetzt und sich dann vom einen Chirurgen der Wahl über diese Möglichkeiten erkundigt.

Der Fehler, dass Menschen sich mit Traumvorstellungen zu einem Facharzt begeben ist schlicht und ergreifend nicht nur falsch, sondern schützt zudem auch nicht vor den übergroßen Enttäuschungen, welche spätestens nach der Operation eintreten. Ein Chirurge ist gewiss kein Modeberater oder Friseur, sondern ein Künstler seines Werkes. Dennoch ist es diesem Künstler nicht möglich durch Brustvergrößerungen, diversen Plastiken, Faceliftings oder Botoxspritzen, einen älteren Patienten zu einem „Jungbrunnen“ zu verhelfen. Daher sollte sich jeder Patient darüber im Klaren sein, dass Schönheitsoperationen im gewissen Maße möglich sind, dennoch auch an ihre Grenzen stoßen können.


[1] Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland

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