Dermatologie und ästhetische Medizin: Einblicke in das Studium und die Fachrichtung

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Dermatologen sind in nahezu jeder Stadt sehr gefragt und werden auch auf dem Land oftmals händeringend gesucht. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, hat eine lange Studienzeit und eine fast ebenso lange Facharztausbildung vor sich, profitiert letztlich aber von einer abwechslungsreichen Tätigkeit und einem überdurchschnittlichen Gehalt. Zudem eröffnet die Spezialisierung auf ästhetische Dermatologie zusätzliche Karrieremöglichkeiten und kann besonders lukrativ sein.  Die enge Verzahnung von medizinischer Fachkenntnis und ästhetischem Feingefühl macht diesen Beruf besonders interessant. Nützliche Informationen rund um das Studium und die Spezialisierung auf ästhetische Medizin finden Interessierte hier.

Der erste Schritt auf der Karriereleiter als Dermatologe: das Medizinstudium

Wer als Dermatologe arbeiten möchte, muss zunächst ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Dieses muss nicht zwangsläufig in Deutschland stattfinden, denn auch ein Medizinstudium in Lettland, Polen oder Kroatien kann als Sprungbrett für eine Karriere als Hautarzt genutzt werden. Die Regelstudienzeit beträgt dabei zwölf Semester – danach können Absolventen ihre Approbation beantragen und erhalten so die Erlaubnis, als Arzt praktizieren zu dürfen. Für angehende Dermatologen geht das Studium weiter, denn auf das Medizinstudium folgt dann eine fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Während dieser Zeit erwerben die zukünftigen Dermatologen umfangreiche theoretische und praktische Kenntnisse, die für ihre Spezialisierung unerlässlich sind.

Inhalte im Medizinstudium

Im Studium der Humanmedizin lernen Studierende die Grundlagen für die Ausübung ihres späteren Berufs. Die ersten vier Semester, der sogenannte vorklinische Teil, werden dabei durch Vorlesungen aus den Fachbereichen Biologie, Chemie, Physik, Physiologie und Biochemie dominiert. Auf die Absolvierung der ersten ärztlichen Prüfung folgt der klinische Teil mit Fächern wie:

  • Allgemeinmedizin
  • Augenheilkunde
  • Chirurgie
  • Dermatologie
  • Innere Medizin
  • Neurologie
  • Orthopädie
  • Humangenetik
  • Pathologie

Für das elfte und zwölfte Semester sind Praktika vorgesehen. Angehende Hautärzte können es beispielsweise im Krankenhaus in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin sowie in einem selbst gewählten Gebiet absolvieren. Es folgt der zweite Teil der ärztlichen Prüfung, das zweite Staatsexamen.

Inhalte in der Facharztausbildung

Nach dem zweiten Staatsexamen können Absolventen ins Berufsleben als Allgemeinmediziner starten – oder sie beginnen ihre Facharztausbildung zum Dermatologen. Diese nimmt noch einmal fünf Jahre in Anspruch und dient der Spezialisierung auf das Fachgebiet. Auch in dieser Phase der Ausbildung verbringen Studierende viel Zeit in der Universität, darüber hinaus geht es jedoch verstärkt darum, praktische Erfahrungen zu sammeln, beispielsweise als Assistenzarzt an einer Uniklinik.

Die Schwerpunkte in der Facharztausbildung können von Uni zu Uni variieren, es gibt jedoch auch übergreifende Inhalte. Hier eine Auswahl:

  • Interpretation molekularbiologischer und histologischer Untersuchungen
  • Erkrankungen der Haut, einschließlich der Unterhaut, der Faszien und der hautnahen Schleimhäute
  • Heilverfahren (einschließlich Hautkrebsverfahren)
  • Gutachtenerstellung
  • Umgang mit dermatologischen Notfällen (Nekrolyse, anaphylaktischer Schock etc.)
  • Diagnose und Behandlung von Infektionen
  • Entnahme von Proben zur Diagnostik
  • Interpretation von Laboruntersuchungen
  • Diagnose und Behandlung von Autoimmunerkrankungen
  • Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen
  • Systemerkrankungen, die sich (auch) in der Haut manifestieren
  • Allergologie
  • Tumorerkrankungen

Im Anschluss an die fünfjährige Facharztausbildung erfolgt die Facharztprüfung. Es handelt sich hierbei um eine mündliche Prüfung mit einer Dauer von 30 bis 45 Minuten, die nicht öffentlich ist und Fragen zu sämtlichen Inhalten der Facharztausbildung beinhalten kann. Nach bestandener Prüfung erhalten die Absolventen ihre Facharzturkunde und sind nun berechtigt, als Dermatologe in einer Hautklinik zu arbeiten oder sich mit einer eigenen dermatologischen Praxis niederzulassen.

Spezialisierung auf ästhetische Dermatologie

Auch nach erfolgter Facharztausbildung können Dermatologen sich noch weiter spezialisieren, beispielsweise auf die folgenden Gebiete:

  • Lymphologie
  • Allergologie
  • Hautchirurgie
  • Phlebologie
  • Venerologie
  • ästhetische Dermatologie

Insbesondere im Bereich der ästhetischen Dermatologie gibt es vielversprechende Karrieremöglichkeiten, vor allem, da die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen stetig zunimmt. Immer mehr Menschen legen Wert auf ein attraktives Erscheinungsbild und sehen Falten, Narben oder Pigmentflecken als Makel, die es zu beseitigen gilt.

Womit befasst sich die ästhetische Dermatologie?

Ziel der ästhetischen Dermatologie ist die Verbesserung des Erscheinungsbilds der Haut. Hautärzte, die sich auf diesen Fachbereich spezialisiert haben, behandeln zum Beispiel Pigmentflecken, Falten, Narben und andere optische Mängel der Haut. Dabei kommen immer mehr fortschrittliche Technologien zum Einsatz, unter anderem die Lasertechnologie, aber auch Mikrodermabrasion, chemische Peelings oder Injektionen mit Botox. Ästhetische Dermatologen behandeln also nicht nur Hautveränderungen mit Krankheitswert, sondern auch solche mit rein kosmetischen Auswirkungen wie etwa Cellulite.

Mögliche Inhalte der Weiterbildung im Bereich ästhetische Dermatologie

Die Weiterbildung im Bereich ästhetische Dermatologie erfolgt zum Beispiel an Fachkliniken oder medizinischen Fortbildungsinstituten. Deren Kurse sind zertifiziert und richten sich ausschließlich an medizinische Fachkreise. Dermatologen können sich im Laufe der Fortbildung intensiv mit den verschiedenen Techniken der ästhetischen Dermatologie vertraut machen, beispielsweise mit den folgenden:

  • Faltenunterspritzung mit Hyaluron
  • Fett-weg-Spritze
  • Lippenunterspritzung mit Hyaluron
  • Muskelentspannende Toxinbehandlung
  • Gesichtsbehandlung mit Fillern

Einige Dermatologen bieten in ihrer Praxis ausschließlich kosmetische Behandlungen an, andere behandeln Hautkrankheiten jeglicher Art und sehen die ästhetische Dermatologie lediglich als zusätzliches Standbein. Die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Karriere als Hautarzt oder Hautärztin sind dementsprechend vielfältig.

Welche Eigenschaften müssen angehende Dermatologen mitbringen?

Angehende Dermatologen müssen eine Vielzahl von Soft Skills mitbringen, um effektiv mit ihren Patienten, aber beispielsweise auch mit Kollegen interagieren zu können. Besonders wichtig ist dabei die Fähigkeit zu einer klaren und zugleich einfühlsamen Kommunikation. Auch im Bereich der Dermatologie ist es wichtig, dass Ärzte die medizinischen Probleme ihrer Patienten verstehen und dass sie in der Lage sind, komplexe medizinische Sachverhalte verständlich zu kommunizieren.

Mindestens ebenso wichtig wie eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit ist Empathie. Viele Hautkrankheiten wie beispielsweise Neurodermitis oder Psoriasis gehen für die Patienten mit einer hohen emotionalen Belastung einher, die ernst genommen werden muss. Darüber hinaus haben es auch Dermatologen in ihrem Praxisalltag mit schwerwiegenden Erkrankungen zu tun, beispielsweise mit Hautkrebs.

Weitere Eigenschaften, über die Dermatologen idealerweise verfügen sollten, sind Teamfähigkeit, Stressresistenz, ein gutes Zeitmanagement und die Fähigkeit zu analytischem Denken. Letzteres ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil Ärzte komplexe medizinische Informationen verarbeiten und interpretieren müssen, um exakte Diagnosen zu stellen und erfolgversprechende Therapiepläne zu entwickeln.

Dermatologie: Herausforderndes Studium mit großen Karrierechancen

Wer als Dermatologe erfolgreich sein möchte, vielleicht sogar mit Spezialisierung auf ästhetische Dermatologie, benötigt einen langen Atem und ein hohes Maß an Eigenmotivation. Das Studium der Humanmedizin und die anschließende Ausbildung zum Facharzt nehmen nicht nur viele Jahre in Anspruch, sie sind auch inhaltlich sehr herausfordernd. Jenen, die durchhalten und sowohl die zwei Staatsexamen als auch die Facharztprüfung erfolgreich absolvieren, steht jedoch die Tür zu einer erfolgreichen Karriere als Dermatologen offen – wahlweise in einer Hautklinik oder in der eigenen Hautarztpraxis. Zudem bietet die stetig wachsende Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen zusätzliche spannende und lukrative Möglichkeiten im Berufsfeld der Dermatologie.

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