Die Frage „Was war in den 20ern modern?“ lässt sich einfach mit den Worten Lebensfreude und Extravaganz definieren. Ob Fransenkleider mit Federboa, das typische Charleston-Kleid, der Mafiaboss mit Nadelstreifenanzug oder die Marlene-Hose inklusive Hosenträgern – die Mode für Manner und Frauen war vielfältig.
Wie war die Mode geprägt?
Die Menschen der 20er hatten gerade den ersten Weltkrieg hinter sich. Das Frauenwahlrecht brachte einen Wandel in der Gesellschaft. Partys, Alkohol, Zigaretten und stundenlangen Tanzabenden wurden zelebriert und selbstbewusste Frauen im androgynen Stil standen dabei im Fokus.
Die 20er standen für Lebensfreude. Die schlimmen Zeiten sollten vergessen gemacht und das Leben wieder genossen werden.
Was trugen Frauen in den 1920ern?
Die Optik der Frauen war sehr auffällig. Mit Perlenketten, Frisuren mit Wasserwelle und dem passenden „Smokey Eyes“ waren Sie echte Hingucker. Ergänzt durch den beliebtesten Schuh, den Mary-Janes, sowie einem schicken Flapper-, Gatsby- oder Charleston-Kleid war das perfekte 20er Jahre-Outfit abgerundet. Weitere Accessoires wie Federboas, Zigarettenspitzen, Haarbänder oder die sogenannte Cloche durften natürlich nicht fehlen.
Welcher Frauen-Look war in den 20ern angesagt?
Ein männlicher Look mit kurzem Haarschnitt, wie der Bubikopf, war modern. Bei längeren Haaren wurde auf Wasserwellen gesetzt.
Das Make-up war mit dunklem Lippenstift, Smokey Eyes und dünnen Augenbrauen extravagant gehalten. Darüber hinaus rundete eine helle Haut, erzeugt durch helles Gesichtspuder, das Schönheitsideal der damaligen Zeit ab.
Was trugen Männer in den 20ern?
Zu Beginn waren eng geschnittene Hosen in der Mode. Hüfte und Schultern lagen dabei auf gleicher Höhe, während das zugehörige Jacket mit hoch angesetzten Knöpfen der Taille entsprach. Es ergab sich also ein symmetrisches Gesamtbild. Im Verlauf des Jahrzehnts wurde der Schnitt der Schultern zunehmend breiter und die Taille des Jackets nach unten verschoben. Anzughosen wurden umgekrempelt. Besonders prägend für die Zeit waren jedoch Knickerbocker und Kniebundhosen. Dank der Beinfreiheit wurden diese auch häufiger zu sportlichen Aktivitäten getragen.
Welche Accessoires durften bei Männern nicht fehlen?
Passend zu den hellen Anzügen, die tagsüber getragen wurden, waren Stroh- und Filzhüte sehr beliebt. In der Freizeit oder bei körperlicher Arbeit wurde hingegen eher zur Schiebermütze gegriffen. Stetiger Begleiter waren dabei die klassischen Hosenträger, Gürtel wurden hingegen eher sportlich und überwiegend aus nützlichen Gründen getragen. Auch mit Anzügen wurden edle Hosenträger kombiniert.
Welche Schuhe trug man in den 20er Jahren?
Bei den Schuhen blieben die Herren dem Mafia-Stil treu und setzten auf die klassischen „Al Capone“-Schuhe in schwarz-weißer Optik. Diese wurden zu besonders edlen Outfits wie schicken Anzügen getragen.
Bei den Frauen dominierte der Mary Jane-Schuh. Diese Riemchenpumps wurden zu Röcken und Kleidern kombiniert. Wenn jedoch eine Marlene-Hosen getragen wurde, bevorzugten die Frauen der 20er eher hohe oder flache Schnürschuhe – gerne auch zweifarbig.
Wieso ist die 20er Jahre Mode heute wieder topaktuell?
Für die starke Frau von heute ist der androgyne Stil, welcher die 20er Jahre Mode geprägt hat, gefragter denn je. Frauen haben heute deutlich mehr Führungspositionen inne und wollen entsprechend ernst genommen werden. Dieser maskuline Stil sorgt oftmals für mehr Respekt.
Auch Kleidung und Tänze der „goldenen 20er“ sind gefragter denn je. Mottopartys sind an der Tagesordnung und bei Tanzschulen ist der Swing im Vormarsch. In unserer heutigen stressigen und zunehmend leistungsorientierten Welt ist das teils skandallöse und beschwingende Lebensgefühl oft ein idealer Ausgleich.
Ist die Mode nur für Mottopartys geeignet?
Keineswegs! Zusammen mit schlichten Accessoires ist die Mode auch für feierliche Anlässe wie zum Beispiel Hochzeiten geeignet. Trau dich und finde auch deinen Lieblings-Look der 20er.
