Haarverpflanzung – neue Hoffnung für alle Männer

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Beinahe jeder zweite Mann ist früher oder später davon betroffen: Haarausfall. Für viele stellt das eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung dar. Es vermittelt das Gefühl des Alterns, kratzt am Selbstwertgefühl und mindert damit auch die Chancen auf beruflichen und sozialen Erfolg. Die Gründe für Haarausfall sind vielfältig: Krankheit, Stress oder die Einnahme von Medikamenten.

In den meisten Fällen liegt allerdings die erbliche Form vor. Dabei haben ein Teil der Haarwurzeln eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem männlichen Hormon Dihydrotestosteron. Von Beginn der Pubertät an werden so die Haarwurzeln geschädigt bis sie schließlich keine Haare mehr bilden können. Wann sich die ersten kahlen Stellen zeigen ist abhängig von der Hormonempfindlichkeit der Zellen, die von Mensch zu Mensch verschieden ist. Für Menschen die von der erblichen Form des Haarausfalls betroffen sind, gibt es nun eine Möglichkeit sich durch einen Eingriff lebenslang der kahlen Stellen zu entledigen.

Die Lösung heißt Eigenhaartransplantation. Voraussetzung dafür ist eine gute Gesundheit und ein noch in ausreichendem Maße vorhandener Haarkranz, so dass genügend gesunde Haarwurzeln zur Verfügung stehen. Der Eingriff findet unter örtlicher Betäubung statt und dauert zwischen zwei und sieben Stunden.

Für die Entnahme der Haarwurzeln gibt es mehrere Verfahren. Das älteste ist die Stanzmethode wobei kleine Gruppen von Haaren ausgestanzt und danach aufgeteilt werden. Allerdings besteht dabei eine relativ hohe Gefahr im Randbereich des Hautstücks Haarwurzeln zu verletzen, weshalb diese Methode heutzutage eher selten zum Einsatz kommt. Eine sehr schnelle und effiziente Vorgehensweise ist die Streifenmethode, bei der mit dem Skalpell ein schmaler Hautstreifen entnommen wird, der anschließend in die einzelnen Transplantate zerteilt wird. Zurück bleibt eine hauchfeine Narbe, die nur bei sehr kurz geschnittenen Haaren sichtbar ist.

Die modernste Technik ist die FUE, was Follicular Unit Extraction bedeutet. Dabei wird berücksichtigt, dass die Haare von Natur aus in kleinen Gruppen von 2-5 Wurzeln wachsen, die einen gemeinsamen Haaraufstell-Muskel besitzen und somit eine anatomische Einheit darstellen. Diese Gruppen werden auch als follikuläre Einheiten bezeichnet. Bei der FUE wird immer eine gesamte follikuläre Einheit entnommen und wieder als geschlossene Gruppe eingesetzt. Daher entstehen nur winzige punktförmige Narben und die neu eingepflanzten Haare wachsen sehr natürlich. Die FUE erfordert jedoch sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung vom behandelnden Arzt, da die Gefahr einer Wurzelverletzung erheblich ist. Stark gebogene Haarwurzeln können den Einsatz der FUE unmöglich machen. Im Gegensatz zur Streifenmethode ist es außerdem erforderlich das Operationsgebiet zu rasieren.
Für das Einsetzen der Transplantate gibt es eine Stanz- und eine Schlitzmethode. Wobei es bei der Schlitzmethode schneller zur Wundheilung kommt. Die Stanztechnik bietet sich hingegen bei der Transplantation in Narbengewebe oder sehr straffe Haut an.
Die Risiken der Haartransplantation sind durch die Verwendung von Eigenhaar eher gering. Sie entsprechen denen anderer kleiner chirurgischer Eingriffe. So kann es gelegentlich zu Wundinfektionen oder vorübergehenden Schwellungen kommen.
In den meisten Fällen fallen die verpflanzten Haare bedingt durch den Stress des Eingriffs zunächst wieder aus. Innerhalb von zwei bis sechs Monaten wachsen aus den transplantierten Wurzeln dann wieder neue Haare. Da diese Wurzeln Testosteron-unempfindlich sind, sind sie nicht vom erblichen Haarausfall betroffen und können lebenslang Haare bilden.
Die Kosten für einen solche Eingriff sind abhängig vom Schwierigkeitsgrad und der Anzahl der Transplantate. Die Abrechnung erfolgt anhand der Anzahl der transplantierten Einheiten, wobei der Preis für eine follikuläre Einheit zwischen 2,5 und 5 Euro liegt. Für die gesamte Behandlung ergeben sich Kosten zwischen 4.000 und 10.000 Euro.
Die Eigenhaartransplantation ist zwar kein Wundermittel. Auch durch sie können die vorhandenen Haare nur umverteilt, jedoch nicht vermehrt werden. Sie ist aber eine echte Alternative zur langfristigen Einnahme von Medikamenten und kann eine lebenslange Lösung oder zumindest Minderung des Problems erblicher Haarausfall sein.

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