Die Geschichte des Botox: mit Wurstgift gegen Falten

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In der Schönheits-Industrie zählt Botulinumtoxin zu den gängigsten Mitteln gegen Falten. Um die ersten Anzeichen des Älterwerdens aufzuhalten, greifen Prominente wie normale Menschen zu Neurotoxin, das die Haut strafft. Den wenigsten ist bewusst, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein zahlreiche Individuen dadurch einen verfrühten Tod fanden.

Vom tödlichen Gift zum Helden der Schönheit

Was viele heute unter die Haut gespritzt bekommen, um langfristig jung auszusehen, hat eine interessante Vorgeschichte. Botulinumtoxin, kurz Botox®, war einst bekannt als Wurstgift und rottete halbe Dörfer aus, ehe Wissenschaftler dem Stoff auf die Spur kamen.
Eine der am stärksten betroffenen Regionen war das Schwabenland. Ein mit Blutwurst gefüllter Schweinemagen galt dort als Spezialität. Lange Zeit blieb die Todesursache der Opfer ein Rätsel. Ein Zwischenfall in Belgien gab den Ausschlag dazu, dass Emile van Ermengem die Würste an der Universität Gent genauer untersuchte.
1895 war er in der Lage die mysteriösen Tode zu erklären. Dem verantwortlichen Bazillus gab er den Namen Bacillus botulinus, wobei Letzteres der lateinische Begriff für Wurst ist. Endlich waren die seit dem Altertum unerklärlich gebliebenen Fleisch-Vergiftungen enträtselt.

Die Ursache der Todesfälle

Weshalb die schwäbische Spezialität so gefährlich war, hatte der Dichter Julius Kerner, ohne es zu wissen, 1815 beschrieben. Die Wurstküchen erhitzten das Fleisch nur sehr gering. Der Bacillus botulinus, heute Clostridium botulinum genannt, ist hitzebeständig. Deshalb schadete das Räuchern dem Bazillus nicht. Hohe Flüssigkeits-Zufuhr und billige Zusätze zum Strecken der Füllung taten ihr Übriges. Der Bazillus ist auch in Honig enthalten. Anfällig sind in erster Linie Säuglinge, Kleinkinder verkraften Honig problemlos.

Die Zweckdienlichkeit von Botox

Die Angst vor dem Stoff ist gewichen. Die Menschen lernten, ihn sich zu Nutzen zu machen. Das Militär erkannte seine Funktion als Biowaffe. Seit den 1970er-Jahren verwendet die Medizin Botox in stark verdünnter Form, um verkrampfte Muskeln zu lösen. Seit Beginn der 2000er-Jahre ist es zunehmend als Schönheitsmittel zulässig.
Die durch Botox erreichte Hautstraffung hält einige Monate an, anschließend ist eine Wiederholung der Anwendung notwendig. Dabei lähmt das Mittel die Gesichtsnerven, weshalb bei übermäßiger Verwendung ausdruckslose Gesichter zu beobachten sind.
Obgleich seiner positiven Eigenschaften, ist Botox ein Nerven-Gift. Bei unsachgemäßer Behandlung treten Vergiftungs-Erscheinungen auf. Aus diesem Grund ist unbedingt dazu zu raten, für die Hautstraffung einen Arzt aufzusuchen und Botox nicht selbst zu spritzen. Einige Praxen in Wien spezialisierten sich auf diese Art der Behandlung, darunter:

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