Wenn der Genuss von Käse und milchhaltigen Nahrungsmitteln zu Blähungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führt, kann eine Laktoseintoleranz dahinter stecken. Fast jeder Vierte in Deutschland ist betroffen. Der Grund: Der in Milchprodukten natürlicherweise vorkommende Milchzucker kann aufgrund eines Mangels des Enzyms Laktase nicht richtig gespalten werden, die Folge sind Verdauungsprobleme und Unwohlsein. Was nun?
Selbsthilfe durch Ernährungsumstellung
Die wohl sinnvollste, wenn auch gerade zu Beginn nicht ganz einfache Lösung lautet: Ernährungsumstellung. Der konsequente Verzicht von Milch und den daraus gewonnenen Produkten lässt die Symptome einer Laktoseintoleranz abklingen und ermöglicht Betroffenen ein beschwerdefreies Leben. Doch nie wieder Milchkaffee, Sahnekuchen, Käsebrot oder Joghurt – ist das überhaupt vorstellbar?
Ersatzprodukte machen das Leben leichter
Die gute Nachricht für alle Betroffenen: Da immer mehr Menschen unter einer Laktoseintoleranz leiden, hat sich die Lebensmittelindustrie einiges für Betroffene einfallen lassen. Durch die Zugabe von sogenannten Galactosidasen (das sind Enzyme, die in der Lage sind Laktose zu spalten) kann der Milchzuckergehalt in Produkten derart verringert werden, dass selbst Milch, Käse und Co von Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen werden. Zur Zeit wird sogar an der Züchtung von Kühen gearbeitet, die laktosefreie Milch geben. Ob solche Nahrungsmittel aus gesundheitlichen Aspekten zu empfehlen sind, ist natürlich eine andere Frage.
Gesunde Alternativen finden
Wer es natürlicher angehen möchte, hat die Möglichkeit aus dem reichhaltigen Angebot der bereits von Natur aus milchzuckerfreien Alternativen zu wählen. Kuhmilch lässt sich zum Beispiel hervorragend durch Hafer-, Nuss- oder Sojamilch austauschen und statt Butter bieten sich Margarine und Kokosfett an. Sojajoghurt ist ebenfalls frei von Milchzucker und mittlerweile in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Selbst für Käse, egal ob in Scheiben, am Stück oder zum Überbacken, gibt es inzwischen etliche rein pflanzliche und damit milchzuckerfreie Alternativen, die auf der Basis von Hefeflocken oder Sojaprotein hergestellt werden. Dank der steigenden Anzahl an Menschen, die sich nicht unbedingt aus gesundheitlichen, sondern auch aus ethischen und moralischen Gründen für eine Ernährung frei von Tierprodukten entscheiden, wächst die Anzahl an milchzuckerfreien Ersatzprodukten wie fertig zubereiteten Keksen, Kuchen oder Eiscremes und macht das Leben mit Laktoseintoleranz immer leichter.
Ohne Ernährungsumstellung geht’s auch
Wer seine Ernährung nicht umstellen möchte oder unterwegs nicht immer die Möglichkeit hat laktosefrei zu essen, kann auch auf spezielle Medikamente zurückgreifen. Die darin enthaltenen Enzyme ermöglichen trotz einer Laktoseintoleranz die Aufspaltung des aufgenommenen Milchzuckers, so bleiben die ansonsten auftretenden Beschwerden nach dem Verzehr von Milchprodukten aus. In Anbetracht der zahlreichen und durchaus wohlschmeckenden natürlicheren Möglichkeiten sollte die Einnahme von Medikamenten jedoch die Ausnahme bleiben.
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